summertime sadness
derzeit rühren in mir wieder viele Gedanken zu Berlin.
Die Stadt ist dermaßen bekloppt, im Winter quatschte man zu sich selbst und zu anderen,
ja wenn es dann Sommer wird ist alles top! So, nun ist Sommer ... und ?
Man fühlt sich zu alt, kriegt Körbe, hält alle Frauen für Ischen und die Libido ist sowieso irgendwie away. Berlin halt! Man wird hier alt. Berlin ist zu groß, hat einen verschlungen und man weiß nicht ob es an einem selbst oder der Stadt liegt. Die Zeitungen sind voller Märchen, welche die Stadt und ihre Bürger erzählen. Oft sinnlos. Am Anfang als toll und show-mäßig wahrgenommen ist es nurnoch Schwachsinn und überflüssig. Keiner kennt keinen, keiner hat Zeit. Freundlichkeit ist nicht echt, der Smog drückt und man kann sich 'im Vergnügungspark' nicht mehr ablenken da man durchhängt.
Berlin ist arbeitslos und wird es immer bleiben. Soviele Bilder kann man hier gar nicht malen um sich beschäftigt zu fühlen. Es interessiert niemanden was man tut, man ist sich immer nur selbst wichtig. Wenn einer es regional auf die Zeitung schafft, dann ist er Promi und darf sich in Berlin gut fühlen. Zumindest solange, wie der Hype anhält. Die Sonntage sind ewig lang, deine Freundin (?) geht fremd und scheißt auf dich, denn der tätowierte Kerl aus dem Club war so geil, da mußte sie sich einfach gehn lassen. Jetzt fühlt sie sich ganz als Frau. Das was man wenn man die Stadt besucht fühlt, nämlich Kitzel und Aufregung verändert sich als Seßhafter Berliner zu Ödniss und Stillschweigen. Man ist wie mit einer Droge am Ende, jeder Folgerausch bringt kein Erleuchten mehr und man denkt an Therapie. Yo, deshalb schreiben Jungs wie ich Musik.
keiner hat Zeit für Dich